I. Wozu Latein? Was lernt man, wenn man Latein lernt?
Im Lateinunterricht lernen wir die Sprache und die Welt der alten Römer kennen, wie sie wohnten, was sie anhatten, was sie aßen, wie sie ihre Freizeit genossen. Man kann sich die Welt der Römer nicht bunt genug vorstellen. Sie haben nämlich richtig gelebt, nicht nur in Büchern! Ein Wagenrennen im Circus Maximus, wo jeder der vier Rennställe drei Viergespanne losschicken durfte, so dass zwölf Rennwagen vor einer Viertelmillion Menschen entlang rasten, war nicht langweilig.
Wenn Sie aber genauer wissen möchten, was Latein noch zur Bildung am THG beitragen kann, dann lesen Sie hier weiter:
Im Lateinunterricht lernen wir die Sprache und die Welt der alten Römer kennen, wie sie wohnten, was sie anhatten, was sie aßen, wie sie ihre Freizeit genossen. Man kann sich die Welt der Römer nicht bunt genug vorstellen. Sie haben nämlich richtig gelebt, nicht nur in Büchern! Ein Wagenrennen im Circus Maximus, wo jeder der vier Rennställe drei Viergespanne losschicken durfte, so dass zwölf Rennwagen vor einer Viertelmillion Menschen entlang rasten, war nicht langweilig.
Wenn Sie aber genauer wissen möchten, was Latein noch zur Bildung am THG beitragen kann, dann lesen Sie hier weiter:
- Die Lerntechniken
- Die Inhalte des Unterrichts
1. Man lernt „lernen lernen“, d.h. grundlegende Lerntechniken. Sprachliche Grundlagen werden gelegt …
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2. Wenn man Latein lernt, lernt man eine Sprache, die heute nicht mehr gesprochen wird. Trotzdem ist diese Sprache heute noch wichtig. Warum? Einmal ist Latein ganz allgemein die geistige Grundlage Europas. Jahrtausende lang wurde die gesamte Bildung der Antike und des Mittelalters allein auf Latein weiter gegeben, geschrieben, gelesen, gesprochen. Was die Medien anbelangt, über die Kommunikation oder Sprache stattfindet, sei der Blick gelenkt auf die lateinische Schriftkultur (die lateinischen Buchstaben dominieren heute die digitale und globale Welt, siehe das Bild ganz oben).
Weil gerade das seit Jahrtausenden eine Hochkultur ausmacht, das Festhalten von Ideen und Wissen per Schrift. Die Geschichte im eigentlichen, wissenschaftlichen Sinn beginnt erst mit der Schrift. (Alles davor ist Prähistorie, Vorgeschichte, Archäologie, Geologie, Biologie.) Latein lenkt darauf den Blick. So macht der Lateinunterricht bewusst, dass gerade die Schrift als Medium stärksten Wandlungen unterworfen ist. Die Inhalte des Lateinunterrichts waren früher vielleicht in Ton-, Stein- oder Wachs-Tafeln geritzt, auf Papyrus-Rollen notiert, dann im 3. Jahrhundert nach Christus in gebundene Codex-Bücher geschrieben worden. Cicero vermittelte als Übersetzer die Inhalte der griechischen Kultur den Römern und damit der westlichen Welt („Abendland“). Mit der Erfindung des Buchdrucks und der Wiederentdeckung der Originalsprachen Hebräisch und Griechisch in der Renaissance konnten die alten Texte korrigiert werden und so oft vervielfältigt, dass seither kein Text mehr verloren gegangen ist. Von den 142 Schriftrollen des Werkes „Seit Gründung der Stadt“ (hier oben ein Exemplar des Werkes aus dem 10. Jh. mit Randbemerkungen eines damaligen Lesers) fehlen mehr als drei Viertel, nur das Inhaltsverzeichnis verrät den Inhalt der verlorenen Rollen. Dafür war nicht der legendäre Brand der Bibliothek von Alexandrien verantwortlich, sondern die lange Durststrecke des Mittelalters, wo unsere illiteraten Vorfahren, die Germanen, der Schriftkultur fast den Garaus gemacht hätten. Wären da nicht die Klöster gewesen, vor allem in Irland. In den neu gegründeten Städten machten im Spätmittelalter die Bürger durch Lateinschulen die klassische Bildung ihren Kindern zugänglich. Der Buchdruck ermöglichte diese Bildung, die vorher unbezahlbar war, breiteren Kreisen. Und heute mitten in der Digitalisierung kann der Lateinunterricht bewusst machen, dass das Medium vielleicht wechselt, vom Papier zum Bildschirm, dass die schriftlichen Inhalte („Content“) aber nach wie vor gepflegt, studiert und auf unseren Alltag angewendet werden, die Gedichte vorgelesen (Catull: „Ich hasse und liebe zugleich, warum? Ich weiß es nicht, aber es geschieht!“), die Theaterstücke gespielt, die Anekdoten an langen Winterabenden erzählt (z.B. das Trojanische Pferd), die Philosophie und Lebensweisheit weiter gesponnen, der Humor mitgeteilt und belacht!
Weil gerade das seit Jahrtausenden eine Hochkultur ausmacht, das Festhalten von Ideen und Wissen per Schrift. Die Geschichte im eigentlichen, wissenschaftlichen Sinn beginnt erst mit der Schrift. (Alles davor ist Prähistorie, Vorgeschichte, Archäologie, Geologie, Biologie.) Latein lenkt darauf den Blick. So macht der Lateinunterricht bewusst, dass gerade die Schrift als Medium stärksten Wandlungen unterworfen ist. Die Inhalte des Lateinunterrichts waren früher vielleicht in Ton-, Stein- oder Wachs-Tafeln geritzt, auf Papyrus-Rollen notiert, dann im 3. Jahrhundert nach Christus in gebundene Codex-Bücher geschrieben worden. Cicero vermittelte als Übersetzer die Inhalte der griechischen Kultur den Römern und damit der westlichen Welt („Abendland“). Mit der Erfindung des Buchdrucks und der Wiederentdeckung der Originalsprachen Hebräisch und Griechisch in der Renaissance konnten die alten Texte korrigiert werden und so oft vervielfältigt, dass seither kein Text mehr verloren gegangen ist. Von den 142 Schriftrollen des Werkes „Seit Gründung der Stadt“ (hier oben ein Exemplar des Werkes aus dem 10. Jh. mit Randbemerkungen eines damaligen Lesers) fehlen mehr als drei Viertel, nur das Inhaltsverzeichnis verrät den Inhalt der verlorenen Rollen. Dafür war nicht der legendäre Brand der Bibliothek von Alexandrien verantwortlich, sondern die lange Durststrecke des Mittelalters, wo unsere illiteraten Vorfahren, die Germanen, der Schriftkultur fast den Garaus gemacht hätten. Wären da nicht die Klöster gewesen, vor allem in Irland. In den neu gegründeten Städten machten im Spätmittelalter die Bürger durch Lateinschulen die klassische Bildung ihren Kindern zugänglich. Der Buchdruck ermöglichte diese Bildung, die vorher unbezahlbar war, breiteren Kreisen. Und heute mitten in der Digitalisierung kann der Lateinunterricht bewusst machen, dass das Medium vielleicht wechselt, vom Papier zum Bildschirm, dass die schriftlichen Inhalte („Content“) aber nach wie vor gepflegt, studiert und auf unseren Alltag angewendet werden, die Gedichte vorgelesen (Catull: „Ich hasse und liebe zugleich, warum? Ich weiß es nicht, aber es geschieht!“), die Theaterstücke gespielt, die Anekdoten an langen Winterabenden erzählt (z.B. das Trojanische Pferd), die Philosophie und Lebensweisheit weiter gesponnen, der Humor mitgeteilt und belacht!