Das phv-Lehrermagazin "Profil" 9/2016 nennt Professor Dr. Julian Nida-Rümelin "neben Jürgen Habermas und Peter Sloterdijk einen der renommiertesten Philosophen in Deutschland". Den Unternehmen habe 2015 er etwas ins Stammbuch geschrieben mit seinem Werk "Die Optimierungsfalle". Uns, dem Bildungswesen, habe er 2013 gewidmet das Werk "Philosophie einer humanen Bildung", 2014 "Der Akademisierungswahn -- Zur Krise beruflicher und akademischer Bildung" und schließlich 2015 "Auf dem Weg in eine deutsche Bildungskatastrophe. Zwölf unangenehme Wahrheiten" bei Herder. In einem Vortrag beim Philologenverband habe er seine interessanten Ideen dargelegt. Er widerspricht stark der OECD und ihren Forderungen an das deutsche Bildungssystem. Allerdings ist die OECD m.E. die einzige, die überhaupt Zahlen erhebt und überhaupt Druck ausübt auf ein Bildungssystem, das meiner Einsicht reformbedürftig ist. Nida-Rümelins Ideen sind zwar gut und klug, aber wo will er da im Schulalltag etwas konkret verändern und in der Verwaltungsrealität der deutschen Kultusbehörden und politischen Einflussnahmen, politischen Geringschätzung, politischer Spielchen vor Wahlen (z.B. G8/G9-Spielchen)? Die OECD mit ihren Statistiken ist doch die einzige, die Druck macht. Er hat zwar auch erstaunlich viele Statistiken, das ist ein Lichtblick. Aber er sollte mit der OECD zusammen arbeiten, nicht einen neuen Streitherd eröffnen angesichts des Sparzwanges auch im Bildungswesen.
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