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Ist Qualität von Schule messbar?

22/6/2016

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Mir tun die Eltern sehr leid, die in unseren hoch entwickelten, wohlhabenden und anspruchsvollen Zeiten entscheiden müssen, auf welche Schule ihr Kind gehen soll. Über die Qualität, oder eher über die mangelnde Qualität von Schulen, aber auch von Lehrern kursieren ja leider oft die wildesten Gerüchte. Ein eindeutiges Symptom dafür, dass objektive Kriterien fehlen, die nachprüfbar wären und Transparenz herstellten. Denn so schlecht, wie man es manchmal hört, kann ein gut bezahlter Lehrer mit zwei Staatsexamina gar nicht sein, oder kann eine Schule in einem so wohlhabenden Land wie Deutschland gar nicht sein. Mir ist jedenfalls bisher immer aufgefallen, dass solche extremen Aussagen keiner Nachprüfung standhalten. Aber genauso gilt auch: So genial und toll, wie manchmal eine Schule hoch emotional dargestellt wird, oder wie manchmal ein Lehrer vergöttert wird, so spitzenmäßig kann in Deutschland keine Schule und kein Lehrer sein, denn die Bedingungen an unseren Schulen sind mäßig, der Sparzwang ist riesig, die Arbeitszeit der Lehrer am Gymnasium hat sich über die Jahre kontinuierlich erhöht, die Rahmenbedingungen sind durch die schlechte Finanzlage der meisten Kommunen notfallmäßig. Auch bei Personalausfällen jagt ein Notfall den anderen. Bei den Deputatsstunden und bei der Krankenversicherung kann man den geringen, aber stetigen Niedergang in Zahlen deutlich sehen.
Umso mehr wäre Transparenz wichtig: Was kann eine Schule anbieten mit ihren vorhandenen Ressourcen? Was ist nur Fassade? Was ist kluges Ressourcen-Management? Also, dass eine Schule sparsam haushaltet an der einen Stelle, die Eltern vielleicht nicht so wichtig ist (zum Beispiel Verzicht auf bestimmte außerunterrichtliche Veranstaltungen), um Ressourcen zu schaffen für ein anderes Angebot, das Eltern sich für ihr Kind wünschen (Förderkurs, AG, Projekt).

Um zu dieser Stufe von Transparenz durchzudringen, ist jedoch vorher ein bisher kaum vorstellbarer Umdenkprozess nötig. Bisheriger Stand ist meines Wissens, dass im Schulsystem gar nicht gemessen wird, sondern dass alles pauschal gerechnet wird, Gehälter, Zuweisungen der Kommune. Was die Schule daraus macht, liegt irgendwie am guten Willen der Beteiligten, an praktisch ehrenamtlichem Einsatz. So bleibt alles in einer Grauzone. Jeder kann kräftig fordern: Könnten wir nicht in der neunten Klasse eine Exkursion ins KZ machen? Das wär pädagogisch absolut notwendig! Könnten wir nicht weitere Infoabende anbieten? Oder: Könnten wir nicht mehr Lehrerkonferenzen machen, wo wir unsere Zusammenarbeit verbessern könnten und so schwierige Schüler besser fördern? Alles wohlfeil, denn es kostet ja irgendwie nichts, denn es schlägt nirgends zu Buche! Und so wird ins Blaue hinein gewünscht und gefordert, und alles klingt furchtbar sinnvoll und wichtig, führt aber zwangsläufig zu riesigem Frust, denn es zeigt sich, nur ein Bruchteil lässt sich umsetzen, und auch nur, wenn ein paar Gutwillige sich absolut aufopfern! 
Umgekehrt aber ist es genauso: Die Beteiligten jammern und schimpfen, wie überlastet sie seien, dass sie zu Konferenzen keinesfalls auch noch kommen könnten, zu Aufsichten, zu Prüfungskommissionen, zu Fortbildungen, dass sie die Klassenlehrergeschäfte und die Verwaltung der Geschichte-Sammlung oder dieser und jener Bibliothek oder Computerräume kaum stemmen könnten oder die Bewirtung bei einer Fortbildung. Auch hier bewirkt die riesige Grauzone, dass nicht nachprüfbar ist, wer wie belastet wird, sondern jeder kann wild behaupten, was er will, dass er "wirklich" belastet ist. Man neigt dann als Lehrer dazu, Kollegen zuzutrauen, dass sie nicht so sehr belastet sind, es aber behaupten. Das Betriebsklima kann man sich dann oft vorstellen. Oder Außenstehende, was die über Lehrer und ihre Arbeitsbelastung denken, ist ja schon legendär!
Solange hier kein Umdenken statt findet, nämlich dass überhaupt erst einmal anerkannt wird, dass Leistungen gemessen werden können, dass Leistungen weggespart werden können und dafür aber andere angeboten werden können, solange ist auch keinerlei echte Qualitätsmessung möglich und auch keine Transparenz. 

Nun schreibt swr.de heute zu diesem Thema einen Artikel, der sich allerdings nicht auf allgemeinbildende Gymnasien bezieht, sondern auf Kitas: "Die beste Kita für ihr Kind". Aber fast alle Details passen zu genau den oben beschrieben Themen!

Ohne dass es zu einer Rangfolge oder Benotung der Einrichtungen kommen soll (dieses Prinzip ist ja bei den Altersheimen gescheitert, wie eine Nutzerin unter dem Artikel schreibt), soll für die Eltern "Transparenz und Vergleichbarkeit der Einrichtungen" hergestellt werden. Was ja übrigens bei Steuer-finanzierten Einrichtungen eine Selbstverständlichkeit sein sollte. Schließlich gehören die Steuern uns allen, und so sollten auch wir alle wissen, was mit ihnen passiert! Aber das ist eben das Aufregende an diesem Thema: Wir sind in vielen Bereichen weit davon entfernt und es muss etwas passieren! Dabei hat aber das nötige Umdenken noch gar nicht stattgefunden! Das System scheint also zu schlafen! Und so ist es auch typisch, wenn der Journalist schreibt, dass nicht der Staat, sondern die Kirche Vorreiterin ist bei dem Prozess. Die kriegen es also allein nicht hin.

​Der zuständige Staatssekretär Volker Schebesta (CDU) nenne dabei folgende messbaren Bereiche an Kitas: Personalschlüssel, Sprachföderung, Leitungszeit, Förderung von Naturwissenschaften, alles Bereiche die genau so auch am Gymnasium gemessen werden sollten. Herauskommen soll ein Gütesiegel, eine Zertifizierung, wie sie ja bei unendlich vielen Einrichtungen, auch im sozialen Bereich, schon längst gang und gäbe ist. Bei uns am Gymnasium sind solche Worte allerdings nie gehört worden, und ich denke, Herr Schebesta wird sich deswegen auch scheuen, so etwas für das Gymnasium vorzuschlagen (sein Ministerium ist auch für die verantwortlich!), denn da würde ein Sturm der Entrüstung und des Unverständnisses losbrechen. Mittel für diesen Qualitätsmanagementprozess gebe es auch vom Bund. 

Auch wenn die Rede ist von einer notwendigen Qualitätsoffensive, Personalengpässen, dann klingt das in meinen gymnasialen Ohren alles sehr vertraut und ebenso notwendig. 

Denn wenn wieder einmal Lehrer oder Schulen vergöttert werden, gepriesen als einzigartig in der Region, oder umgekehrt, wenn wieder einmal Lehrer oder Schulen verdammt werden, als absolut unfähig und kinderfeindlich und bildungshemmend, dann würde ich fragen, an welchen Fakten wollen Sie dieses Urteil festmachen? Können Sie Ihr krasses Urteil mit einer Ressourcen-Leistungs-Aufstellung dieser Anstalt untermauern? Gibt es Messdaten und Vergleichskriterien, die in die Richtung weisen? Bei Kitas soll das dann so aussehen: Jede Kita erarbeitet für sich ein individuelles "Handbuch" mit "Qualitätsstandards", an denen sich die Einrichtung orientiert und -- da schriftlich und nachlesbar (=transparent) -- "deren Einhaltung überprüft werden kann".  

Wir hatten das zwar auch schon in einer sog. "Fremdevaluation" mit Schwerpunkt Qualitätsentwicklung, in die Kollegen viel Zeit und Arbeit investiert haben. Es war meiner Einsicht ein Anfang. 



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