Niedersachsens Kultusminister Tonne (SPD) besitzt als einziger Minister anscheinend in Deutschland den Mut, zwei wissenschaftliche Untersuchungen zur Lehrerarbeitszeit anzuerkennen. Dies setzt ihn aber seit Monaten und Jahren extrem unter Druck. Bereits vor einiger Zeit urteilte ein hohes Gericht in Niedersachsen, dass der Kultusminister Zahlen und Transparenz vorweisen muss, wenn es um die Lehrerarbeitszeit geht. (Er wollte die Arbeitszeit erhöhen, konnte aber nicht sagen, warum andere Beamte in Niedersachsen keine Erhöhung bekommen sollten. Dahinter steckte natürlich der sehr tief und weit verbreitete Irrtum, dass Lehrer wegen der Ferien ja viel weniger arbeiten übers Jahr als jeder andere Erwerbstätige.) Aber Zahlen und Transparenz in Sachen Lehrerarbeitszeit und überhaupt im Bildungswesen (z.B. Fakten über Unterrichtsausfall oder Personalplanung) sind extrem rar! Und das scheint einen Grund zu haben: Die Intransparenz verschont die Regierungen vor dem Druck des Faktischen! Leidtragende sind letztlich die Schüler. Eine Schande. Wegschauen ist angesagt, nicht Ernstnehmen, es sind ja nur Schüler. Aber zu dem Artikel in der online-FAZ unten: Um Druck abzubauen, hat Minister Tonne verschiedene Maßnahmen verkündet, um zeitaufwändige Zusatzaufgaben für Lehrer zu reduzieren. Dem fielen zum Beispiel die VERA-Vergleichsarbeiten zum Opfer! Nun zieht Bremen anscheinend nach. VERA fällt aus. Zu zeitaufwändig. Allerdings merkt Bildungs-Journalistin Heike Schmoll süffisant an: Bremen war ja auch regelmäßig Schlusslicht bei diesen Untersuchungen.
https://www.faz.net/aktuell/politik/inland/f-a-z-exklusiv-bremen-stellt-sich-gegen-kmk-16171881.html
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